Neuwerk . Konstanz

Neuwerk Genossenschaft . Konstanz
2.-4. Jun 2023

WP Site Responsive Art . HTWG Konstanz . SoSe 2023
mit Studierenden der Architektur (BA8 und MAR)

Das Neuwerk ist eine selbstverwaltete Genossenschaft, in der sich Gewerbe, Handwerk, Hobby, Kunst und Kultur unter einem Dach vereinen.
Offenheit, Toleranz und Hilfsbereitschaft – das sind die Werte, die das Neuwerk versucht aufzugreifen und schafft über die Förderung kultureller Aktionen jeder Art seinen eigenen Mikrokosmos. Kultur wird hier als ein Haus verstanden, das verschiedene Räume hat, die Begegnung und Kommunikation ermöglichen. Die Kultur des Neuwerks gibt Raum für Neues, bittet herein und fördert.
Das Gebäude strahlt heute eine besondere Mischung aus Alt und Neu aus: Überall finden sich Zeichen, aber auch kleine Ecken und Kanten aus seiner Zeit als Industriegebäude, die liebevoll erhalten und im „neuen“ Neuwerk integriert wurden. Andererseits ist alles modern, hell und großzügig angelegt: Eine Atmosphäre, die Leben ausstrahlt und Kreativität weckt.

Wir veranstalten einen fiktiven Kunst-am-Bau-Wettbewerb zur Erarbeitung von Vorschlägen zur Integration der spurenreichen Wände des alten Lastenaufzugs in das Gebäude / Gelände.

Kunst am Bau . Ideenwettbewerb

Hoch

Leon Biedermann . Maurin Benz . Hannah Sylla . Viviane Heidemann 

Aufgabenstellung_ „Kunst am Bau“- bezogen auf dieses Thema gilt es eine Idee zu entwickeln, wie man im Neuwerk, einem genossenschaftlichen Gebäudekomplex in Konstanz, ortsbezogene Kunst denkt. Als Grundlage dienen zwei alte Aufzugswände, die als Ganzes oder zerlegt, entweder im oder um das Gebäude eine Platzierung finden sollen. Wie abstrakt oder konkret, symbolisch oder als freie Form ist dabei frei gelassen.

Geschichte_ Der Aufzug ist etwa ein der 1950er Jahren als Lastenaufzug mit zwei Wänden ins Neuwerk gebaut worden und wird nun durch einen neuen Aufzug ersetzt. Übrig sind nun die Aufzugswände, die auf ca. 70 Jahre Geschichte zurückblicken. Kunstinstallationen, Barabende, Musik… viele unterschiedliche Leben haben in dem alten Aufzug stattgefunden. Der dabei stets die Geschosse miteinander verbunden hat. Viele dieser Geschichten finden sich noch auf den Wänden des Aufzugs wieder und wollen erhalten bleiben.

Formfindung_ Als erstes Element gibt es die Vertikalität des Schachts, der durch den Aufzug eine Verbindung von Oben nach Unten erfährt. Dieses Element soll sich in einer neuen Form, einer Treppe wiederfinden, die aus den alten Wänden entsteht. Vom alten Aufzug sind noch zwei Aufzugswände übrig, die jeweils fünf vertikale Segmente a 40 cm Breite und 205 cm Höhe besitzen . Diese einzelne Segmente werden gefallen und aneinander geschweißt. So entsteht eine Treppe, welche unterschiedlich große Trittstufen besitzt, die Steigung jedoch immer bei 24,5 cm bleibt. Durch das Aufliegen der Treppe auf einem Deckenbalken steht sie als freies Element im Raum. Von oben betrachtet hat man ein klares, monotoneres Bild der Rückseite der Aufzugswände und wenn man unter der Treppe steht, zeigen die gefalteten Wände die Bemalungen der letzten 70 Jahre.

Ortung_ An vielen Ecken im Neuwerk gibt es Treppen die eine vertikale Verbindung schaffen. Ob bei den Laubengängen, als Erschließung zu den Bodegas über die Balkone, oder im Inneren des Gebäudes. Die neue Treppe aus den Aufzugswände soll keine Erschließungsfunktion haben sondern eine Symbolik sein- ein Symbol der Verbindung. Der vertikale Verbindung schafft sie durch ihre Steigungen vom Boden bis zur Decke. Horizontal verbindet sie aufgrund ihrer Lage. Die befindet sich an der Ecke zwischen dem Ort des Aufzugs und der bestehenden Treppe zur Dachterrasse im Flur des ersten Obergeschosses. Sie arbeitet mit der Ecke und führt um diese herum. In der Proportion und dem Steigungsverhältnis orientiert sich die neue Treppe an der bestehenden Treppe.

Auszug aus der Dokumentation


DREHMOMENT – INTERAKTIVE KUNST AUS ALTEN AUFZUGSWÄNDEN

Julika Zwirtz . Lena Beier . Pia Schall

Nach rund 60 Jahren wurde der alte Lastenaufzug im Neuwerk in Konstanz saniert. Was soll nun mit den alten Wänden des Aufzugs passieren? Viele Spuren der Geschichte des Neuwerkes sind auf den Wänden verewigt.

Die Idee ist es, die alten Wände im Innenhof des Neuwerkes als Kunstwerk zu installieren und diese dadurch erlebbar zu machen.

Die Aufzugswände werden in ihren fünf Grundpaneele aufgeteilt und Vorder-und Rückseite aneinander geschweißt. Durch die Drehbarkeit des Kunstwerks kann man das Kunstwerk aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Es entstehen immer wieder neue Details und verschiedene Perspektiven der Geschichte.
Außerdem werden die Besucher des Neuwerkes und der Kantine durch den neuen Standort dazu animiert, weiterhin die Paneelen zu beschriften und dadurch eine neue Geschichte zu schreiben. Durch das Kunstwerk entsteht eine Möglichkeit, um Kunst interaktiv zu gestalten und den Betrachter aktiv in das Kunstwerk einzubeziehen.

Das Kunstwerk hat die Maße von 2,80 × 2,10m. Für eine bessere Bedienbarkeit des interaktiven Kunstwerkes haben die einzelnen Paneelen einen Abstand von 6cm.


Transformation von Raum und Zeit

Viola Vorwerk & Dilara Türetken